Mozilla macht ernst mit dem Verschwinden des RSS-Readers und den dynamischen Lesezeichen (Engl.: live bookmarks). Im Juli deutete ein Eintrag auf der Bug-Tracking-Seite Bugzilla darauf hin, dass Mozilla den RSS -Reader sowie die Bookmarks aus dem Firefox -Browser entfernen will. Dies wird nun definitiv so umgesetzt.
Mozilla zeigt in der Nightly-Edition erste Veränderungen für Version 64 des Firefox-Browsers. Dieser soll voraussichtlich Mitte Dezember dieses Jahres erscheinen und unter anderem mit nativer Unterstützung für das Windows Action Center, aber ohne RSS-Support kommen. Ausserdem sollen die Nutzer den via Mailto-Links aufzurufenden Standard-Mailclient im Browser selbst wählen können.
Firefox 64 unterstützt nativ das Windows Action Center Quelle: Reddit $('.magnificPopup').magnificPopup({
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}); Die RSS-Implementierungen in Firefox seien veraltet und fehlerhaft und würden deshalb ein Sicherheitsrisiko für die Nutzer darstellen. Nach reiflicher Überlegung sei man zu der Entscheidung gekommen, diese Schwachstellen nicht zu beheben, sondern den Support dafür zu beenden. Der Kostenaufwand sei nicht tragbar, so der Mozilla Entwickler Gijs Kruitbosch in einem Blog-Eintrag . Eine bessere Methode, RSS-Feeds weiterhin zu nutzen, bestehe viel mehr in der Verwendung von Add-ons. Wer bisher auf RSS in Firefox gesetzt und viele Bookmarks gespeichert hat, bekommt die Möglichkeit, diese via OPML-Datei zu exportieren. Diese lassen sich danach in einen RSS-Reader eines Drittanbieters übertragen.
Ebenfalls beendet wird die direkte Browser-Unterstützung von Live Bookmarks, Podcasts und Ähnlichem. Dies habe in der Vergangenheit ohnehin entweder nur sehr schlecht oder auch gar nicht funktioniert, so Kruitbosch. Auch hier verweist der Entwickler auf Add-ons. Alternativ besteht ab Firefox 64 jedoch auch die Möglichkeit, Aktualisierungen von abonnierten Webseiten nativ über das Windows Action Center anzuzeigen.
Nutzer der Nightly-Version sind sich in einer Diskussion auf Reddit indes uneinig über Letztgenanntes. Während viele sich darüber freuen, äusserten sich auch einige eher skeptisch. Besonders Datenschutzängste werden formuliert. Durch die direkte Verbindung des Browsers mit dem Windows Action Center vermuten die Nutzer, dass die Redmonder auch Zugriff auf die dargestellten Inhalte haben und diese für ihre Analysezwecke nutzen.
Standard-Mailiclient selbst einstellen
Erfreulich ist hingegen die mit Version 64 endlich eingeführte Möglichkeit, den Standard-Mailclient für Mailto-Links frei zu wählen. Seit Jahren fordern die Nutzer diese Funktion. Nun soll sie endlich Einzug in den Browser halten.
Für das Öffnen von Mailto-Links erlaubt Firefox künftig auch die Konfiguration von Webclients wie Gmail, Outlook.com oder Protonmail, die dann direkt im Browser ausgeführt werden.